Gabriele
Hasler voice(s), lyrics, composition
Günter Baby Sommer drums, percussion, vibes, composition
LAIKA 3510341.2 / EAN Code: 40 117 86 13 3410 / VÖ:
28.Oktober 2016
15 Titel / Gesamtspieldauer: 54:50 Minuten
Eine Koproduktion mit RADIO BREMEN
Recorded February 2016 at sendesaal bremen
Produced by Marita Emigholz, Radio Bremen 2016
Recording master and editing: Renate Wolter-Seevers
Recording engineer: Klaus Schumann
Photo © 2015 by Katharina Hilpert, Artwork paintings © by Gabriele Hasler, Catalogue No.: Laika 3510341.2
Format: CD, Preis pro CD: 17.- Euro + 3.- Euro
Versandkosten in Deutschland, 7.- Euro ins Ausland inklusive
der derzeit in Deutschland gültigen Mehrwertsteuer.
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2. Erster Fund (2:16) Hasler | Sommer
3. Pfirsichmaschine (5:39) Hasler | Sommer
4. Zweiter Fund (3:35) Hasler | Sommer
5. du bist eine kolonie (3:50) Hasler | Sommer
6. rausch (2:32) Hasler | Sommer
7. wenn nichts zu tun ist ...(4:00) Hasler | Sommer
8. Dritter Fund (4:07) Hasler | Sommer
9. Neulich in der Humboldtstraße (4:30) Hasler

die pfirsichsonate Hasler | Sommer
11. 1. Satz (3:23)
12. 2. Satz (2:58)
13. 3. Satz (3:20)
14. 4. Satz (2:11)
15. Grasmückenmaschine (3:01) Hasler | Sommer
Lyrics
Lyrics © Gabriele Hasler









Über das Album "fundstücke"
Wenn Hasler säuselt, summt, quetscht, haucht, fiepst und brummelt und Sommer dazu pinselt, schlegelt, trommelt, paukt, basst und wummert, ist die klangliche Bandbreite enorm. „Der Bogen reicht von dadaistischen Vokalisen und Nonsens bis zu harmonisch getragenen Passagen, die den Hörenden zum Träumen und Nachdenken einladen“, erklärt Baby Sommer. Die Initialzündung für ihre Zusammenarbeit erfolgte bereits vor einem Vierteljahrhundert – als sich Beide als Gastmusiker eines süddeutschen Sinfonieorchesters kennen lernten. „Damals sollten wir zum ersten Mal einen in der Komposition freigehaltenen Spot füllen. Mit unserer Improvisation sollten wir das Orchester inspirieren“, erinnert sich Hasler an das erste Zusammenspiel mit Baby Sommer. Auch für den erfahrenen Schlagzeuger war es eine neue Erfahrung. „Mit einer Sängerin wie Gabriele, die ihre Stimme als Instrument betrachtet und dabei sämtliche künstlerischen Mittel ausschöpft, hatte ich in meiner langen Karriere noch nicht zusammengearbeitet. Insofern war das für mich Herausforderung und Freude zugleich“, so Sommer.
In den Jahren danach folgten weitere Zusammenarbeiten zwischen den Klangarchitekten. 2013 zum Beispiel in Dresden als Hasler ihr Album „im bauch der vokale“ vorstellte, für das Sommer den Perkussionsteppich wob. „Ich war erstaunt, wie klangsensibel Baby auf meine Texte reagierte, wie er auf den Rhythmus der Worte, auf Schwingungen und Zwischentöne regierte, wie wunderbar er das alles aufgriff und weiterführte, so dass eigenständige, musikalische Dialoge entstanden“, blickt Hasler auf den folgenreichen Abend in Dresden zurück. Spätestens nach diesem Abend stand fest: es war allerhöchste Zeit für ein gemeinsames Album. In dem Schlagwerker aus Radebeul hatte die Bremer Stimmkünstlerin den idealen Partner gefunden. Beide eint die Leidenschaft für die Musikalität von Sprache. Bei Sommer geht diese auf seine langjährige Zusammenarbeit mit Literaten wie Günter Grass, Christa Wolf oder Rafik Schami zurück. „Es reizt mich herauszufinden, welchen Sprachrhythmus und welche Sprachmelodie jemand hat, um mit meinen Wortpartnern ein musikalisches Pingpongspiel zu initiieren. In diesem Punkt war Gabriele nicht nur ein Fundstück, sondern geradezu eine Fundgrube für mich“, betont Sommer.
Zugleich sind die " fundstücke" ein Rückblick auf die musikalische Vita der beiden Protagonisten. Sommer hat in den zurückliegenden Jahrzehnten in allen erdenklichen Klangkörpern gespielt: in Rockformationen ebenso wie in Freejazz-Bands, Dixieland- und Schalmeienkapellen- und Unterhaltungsorchestern. „Diesen enormen Fundus kann ich jetzt mit einer gewissen Altersreife auspacken und anwenden“, erklärt Sommer. Gabriele Hasler dagegen spielte schon immer gerne mit Assoziationen und Nebenbedeutungen von Worten. Sie vertonte Texte der Schriftstellerin Gertrude Stein und arbeitete 15 inspirierende Jahre mit Oskar Pastior zusammen. Um die jeweils passende rhythmische und klangliche Ebene zu den fundstücken zu finden, hat Sommer eine Vielzahl von Instrumenten aus seiner Klangwerkstatt geholt – darunter Exoten wie seine „Knackmänner“ (mehrere kleine Trommeln in der Form eines Kleeblatts), ein mit einem Bassbogen gestrichenes Becken (das einen schrillen, elektronisch anmutenden Ton erzeugt) und eine Holzschlitztrommel. Der weiche, glockige, meditative Klang einer HAPI (Abkürzung für „Hand Activated Percussion Instrument“) verleiht dem Stück "Die Pfirsichmaschine" einen verträumten, lyrischen Charakter. Überhaupt der Pfirsich – er spielt die Hauptrolle in den Fundstücken und taucht in mehreren Soundscapes auf – darunter in der "Pfirsichsonate" und im Stück "wenn nichts zu tun ist", in dem zwei Stimmen stereo das Steinobst ins Kullern bringen.
Die Begegnung zweiter Spitzenmusiker der zeitgenössischen Improvisationsmusik liefert ein spannendes Hörerlebnis in bestechender Aufnahmequalität. Der Sendesaal in Bremen, in dem die fundstücke aufgenommen wurden, ist bei Musikern aus aller Welt wegen seiner hervorragenden Akustik beliebt. Verantwortliche Tonmeisterin war Renate Wolter-Seevers (Radio Bremen), die für ihre Arbeit sogar schon einen Grammy erhielt.
Gabriele Hasler und Günter Baby Sommer, Societätstheater Dresden, 2014
Gabriele Hasler und Günter Baby Sommer

© by Katharina Hilpert, 2015 (Zum Download anklicken)
Gabriele Hasler und Günter Baby Sommer Cover "fundstuecke"

© by Laika Records, 2016 (Zum Download anklicken)