"July Morning"
oder auch einfach „JULAYA“ ist seit den 70er Jahren eine lebendige
Tradition in Bulgarien. Zahlreiche Menschen reisen in der Nacht
vom 30. Juni an die Küste des Schwarzen Meeres, um auf Klippen und
an Stränden den Sonnenaufgang am Morgen des ersten Juli zu
erleben. Traditionell wird dabei das Lied „July Morning“
der britischen Hardrock-Band Uriah Heep gespielt und mitgesungen.
In der osteuropäischen Kultur wurden seit jeher Traditionen
gekreuzt, verwoben und an die Gegenwart weitergegeben, so dass
sich der „July Morning“ in die vielfältige Kultur Bulgariens
nahtlos eingliedert.
Auch das international besetzte Trio BalkaNova
sorgt seit 20 Jahren für eine vitale Erneuerung bulgarischer
Volksmusik. Mitte 2005 fand das erste Konzert in Berlin statt. Im
letzten Jahr erhielten sie den Studiopreis des Berliner Senats und
nahmen ihr neues Album auf. Es erscheint zum 20-jährigen
Ensemble-Jubiläum.
Die volksmusikalischen Stile, welche in jahrhundertealter
Überlieferung wurzeln, ihre mit Melismen verzierten Melodien auf
exotischen Skalen und die balkantypische ungerade Metrik fügen
sich überraschend gut in neue Fusionen mit Jazz, Folk und anderen
Musikrichtungen. Traditionsbewusst und weltoffen bietet BalkaNova
der bulgarischen Volksmusik einen Sonnenaufgang, folgerichtig
heißt das zweite Album des Trios „July Morning“.
Die bulgarische Sopranistin Viktoria Lasaroff, die auch
Akkordeon und Percussion spielt, der deutsche Gitarrist Andreas
Brunn, der hier u.a. auf seiner 7 saitigen Gitarre zaubert, und
der kanadische Kontrabassist Robin Draganic, sind die
Kernbesetzung von BalkaNova. „July Morning“ erzählt "von der ersten Liebe, dem Kennenlernen,
Zusammenleben, von Emigration, Familienverhältnissen, Trennung,
Neuverlieben, Alltagsleben und Glücklichsein“ beschreibt Viktoria Lasaroff
die Liedfolge des Albums. Für die Aufnahmen hat das Trio
hochrangige Gäste eingeladen: Mit dem international bekannten Stoyan
Yankoulov (Tupan, Percussion, Schlagzeug), Vladimir
Karparov (Sopran-Saxophon), Mladen Stoyanov
(Violine), Philipp Bernhardt (Schlagzeug, Percussion) und
Daniel Stawinski (Piano) geht BalkaNova auf eine
musikalische Wanderung.
Dabei führen die innovativen Arrangements von Viktoria Lasaroff und
Andreas Brunn die musikalische Tradition Bulgariens heute in die
moderne Weltmusik. Eng am Liedinhalt orientiert sich dabei das
harmonisch farbenfrohe Spiel in verschiedenen ungeraden Taktarten,
die Instrumente kommentieren und beschreiben, und die
facettenreiche und unglaublich vielseitige Stimme von Viktoria
Lasaroff erzeugt eine ganz besondere gefühlvolle Kraft. „Die bulgarische & Balkan-Musik schöpft aus einem
großem Reichtum von vielfältigen, in Mitteleuropa teilweise
völlig unbekannten Rhythmen, sowie einer wirklichen Hochkultur
des Umgangs mit Melodielinien“ sagt Andreas Brunn, der u.a. bei Stoyan Yankoulov
(Percussion) und Ateshan Hiusseinov (Gitarre) in Bulgarien während
eines Stipendiums studieren konnte, Musiker, die die
zeitgenössische Musik ihres Landes erheblich prägen.
Die zehn Titel des Albums klingen
exotisch und doch vertraut. Der Opener „Sednalo e Djore, dos“
(Georgy
strickt bunte Socken), eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, beginnt im
gelassenen Reggae, wird schneller im humorvollen Mittelteil,
intensiviert sich in einem kräftigen Bass-Solo, wird vom Saxophon
gesteigert und endet in einem leidenschaftlichen Swing - aber es
bleibt ein traditionelles bulgarisches Liebeslied. Dieses
abwechslungsreiche, teils kammermusikalische Spiel, findet sich in
allen Liedern. „Ayde, Yano“ (Los, Yano) reist musikalisch
von Serbien nach Kuba, wo Viktoria Lasaroff einmal im Jahr in
Havanna als Gastdozentin Gesangsseminare leitet. Komplexe kubanische Rhythmusmuster, von Stoyan
Yankoulov perfekt gespielt, verschmelzen mit dem für Ostserbien,
Nordmazedonien und Westbulgarien typischen 7/8 Takt. „Das
allmählig gesteigerte Tempo unterstreicht das Loslassen von
materiellen Werten und schafft Raum zum Empfinden von Glück,
egal in welcher Lebenslage, so das einfach nur getanzt wird“
beschreibt Viktoria
Lasaroff das Lied.
Der letzte Titel des Albums „Dragieva
Cheshma“ (Dragieva Brunnen) ist ein bekanntes Lied der bulgarischen Folklore und
erzählt von der Schönheit der Natur, die zum Wandern und Feiern
einlädt, neuerdings wieder ein Trend der bulgarischen Jugend.
Berühmt wurde das Lied, versehen mit einem Tangorhythmus, in den
Tanzsalons der 40er Jahre im Potpourri der Stari
Gradski Pesni (musikalisches Genre, meist in üblichen
Tanzrhythmen gespielte bulgarische Lieder).
„Im Gegensatz zu den
etwas lauteren und aufgeregteren aktuellen Fassungen, schafft
dieses Arrangement mit seinem
Sambafeeling
und der jazzigen Harmonisierung eine ruhige und entspannte
Atmosphäre. Dazu dient ebenso das Wasserplätschern zu Beginn und
am Ende und die gepfiffene Melodie. Es klingt, als ob man sich
nach einem Spaziergang durch den Wald einer frischen Quelle
nähert und sich gemütlich niederlässt. Die Violine schlägt den
Bogen zu den ursprünglichen Interpretationen in den Tanzsalons
des letzten Jahrhunderts“
beschreibt Viktoria Lasaroff ihr Arrangement.
Und Andreas Brunn ergänzt:
„Unbedingt zu erwähnen ist, das Stoyan Yankoulov in seinem
Studio in Sofia zu vier Titeln Schlagzeug und Percussion
einspielte und wir diese musikalischen Highlights in unsere CD
integrieren konnten. Bei „Gankino Horo“ spielt er ein
wirklich unfassbar gutes Tupan Solo“ (eine traditionelle
Trommel mit einem tief- und einem hochklingenden Fell).
„July Morning“ ist eine vitale Erneuerung überlieferter bulgarischer
Folklore. Es übersetzt die Geschichten des Balkans respektvoll in
eine zeitgemäße Sprache - ein lebendiger Stilmix, professionell
und
modern arrangiert, virtuos gespielt und gesungen.
BalkaNova
35104232 / 40 117 86 254231 VÖ-Datum: 28.02.2025
Vertrieb: Galileo Music Communication
Format: CD
Streaming und Download auf allen Portalen
17.-€ + Versand
Viktoria Lasaroff (voc,
acc),
Andreas
Brunn (7 string acoustic guit, e-guit, conga,
whistle),
Robin Draganic
(db),
Stoyan Yankoulov
(tupan, perc, drums) on titles 2, 3, 5 and 9,
Vladimir
Karparov (sopr. sax)
, Mladen
Stoyanov (viol)
, Philipp
Bernhardt (dr, perc.) on titles 1, 4, 7 and 8
, Daniel
Stawinski (p)
Titel:
01. Sednalo e Djore, dos (trad. Bulg. / arr. Lasaroff & Brunn)
5:44
02. Devoyko, mari, hubava (trad. Bulg. / arr. Lasaroff) 5:37
03. Ayde, Yano (trad. Serbian / arr. Lasaroff & Brunn) 5:26
04. Dilmano, Dilbero (trad. Bulg. / arr. Lasaroff) 5:01
05. Skarali se dve svati (trad. Bulg. / arr. Lasaroff) 4:11
06. Ya kazhi mi, oblache le byalo (trad. Bulg. lyrics from a poem
by the Bulgarian poet Gencho Stanchev Negencov - Ran Bosilek /
arr. Lasaroff & Brunn) 7:04
07. Otishla e byala Yana (trad. Bulg. / arr. Brunn) 5:15
08. Rosni mi, rosni, Rosice (trad. Bulg. / arr. Lasaroff) 6:39
09. Gankino Horo (trad. Bulg. / arr. Brunn) 5:12
10. Dragieva cheshma (trad. Bulg. / lyrics by Bojadzhiev Gyulmezov /
arr. Lasaroff) 5:21
Recording, mixing, mastering at TUNE IN Studio Berlin by Peer
Triebler
With funding from the Senate Department for Culture and Europe
Editing: Peer Triebler, Christoph Bauer, Viktoria Lasaroff, Andreas
Brunn, Markus Rust
Cover: Painting by Jurii Klapouh
Produced by Peter Cronemeyer for Laika Records
For more information please visit https://balkanova.info/july-morning/